Lanzarote ist eine der sieben Kanarischen Inseln im Atlantik und gehört zu Spanien. Sie ist die viertgrößte Insel der Gruppe und die östlichste. Aber was macht Lanzarote so besonders? Es ist ihre faszinierende Geschichte, die von Vulkanen, Piraten, Künstlern und mehr geprägt ist.
Lanzarote entstand vor rund 18 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität. Die Insel hat etwa 300 Vulkankegel, die ihr eine einzigartige Landschaft verleihen. Die ältesten Teile der Insel sind das Famara-Gebirgsmassiv im Norden und der Gebirgszug Los Ajaches im Süden. Die jüngsten Teile sind das Timanfaya-Gebiet im Westen und die Lavafelder im Südwesten. Diese entstanden durch eine Reihe von heftigen Vulkanausbrüchen zwischen 1730 und 1736, die ein Viertel der Insel bedeckten und viele Dörfer zerstörten.
Die ersten Bewohner von Lanzarote waren die Majos, ein Berbervolk aus Nordafrika. Sie lebten von der Landwirtschaft, der Fischerei und der Ziegenhaltung. Sie hinterließen Spuren ihrer Kultur in Form von Höhlenwohnungen, Steinmauern, Keramik und Petroglyphen. Die Majos nannten die Insel Titerogakaet oder Tyterogakaet, was so viel wie “die Rote” bedeutet.
Die erste europäische Entdeckung von Lanzarote erfolgte im Jahr 1312 durch den Genueser Seefahrer Lancelotto Malocello, nach dem die Insel später benannt wurde. Er errichtete eine Festung an der Ostküste und blieb dort etwa 20 Jahre lang. Im Jahr 1402 begann die Eroberung von Lanzarote durch den französischen Ritter Jean de Béthencourt und seinen Gefährten Gadifer de la Salle. Sie gründeten die erste europäische Siedlung auf der Insel, Rubicón, an der Südspitze. Sie unterwarfen die Majos nach mehreren Kämpfen und machten sie zu ihren Vasallen.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Lanzarote mehrmals von Piraten angegriffen, die nach Beute suchten oder Sklaven nahmen. Die berühmtesten Angriffe waren die des osmanischen Admirals Barbarossa im Jahr 1539, des englischen Freibeuters John Hawkins im Jahr 1569 und des algerischen Korsaren Morato Arráez im Jahr 1586. Um sich vor den Piraten zu schützen, bauten die Einwohner von Lanzarote mehrere Festungen und Türme entlang der Küste.
Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte Lanzarote eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs dank des Anbaus von Weintrauben, Cochenilleläusen (für rote Farbe) und Aloe Vera (für Medizin). Die Insel exportierte diese Produkte nach Europa und Amerika. Die Bevölkerung wuchs stetig an und erreichte Ende des 19. Jahrhunderts etwa 30.000 Einwohner.
Im 20. Jahrhundert wurde Lanzarote zu einem beliebten Reiseziel für Touristen aus aller Welt. Die Insel bietet eine Vielzahl von Attraktionen wie schöne Strände, malerische Dörfer, beeindruckende Naturparks (wie Timanfaya), kulturelle Sehenswürdigkeiten (wie das Museum für zeitgenössische Kunst)